Warum Ausmisten mehr ist als Kisten packen. Ein ehrlicher Blick auf Schuldgefühle, Nachhaltigkeit und kleine Schritte.
Heute hatte ich wieder so einen dieser Momente: Ich stand mit einem funktionierenden Saugroboter in der Hand. Vor zehn Jahren mal über 100 € gekostet, er läuft noch – aber er ist total veraltet. Und ich habe ihn weggeschmissen. Mit einem dicken, fiesen Gefühl im Bauch.
Kennst du das? Dieses schlechte Gewissen, wenn du Dinge loslässt. Weil sie eigentlich noch funktionieren. Weil sie mal teuer waren. Weil du dir denkst: „Das könnte doch noch jemand gebrauchen…“
Warum Loslassen so schwer ist
Ausmisten klingt immer so einfach: drei Kisten – behalten, spenden, wegwerfen.
In der Realität sieht es für Mamas aber oft ganz anders aus:
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Spenden-Logistik: Kleidung zum Kinderschutzbund, Spielzeug zur Kita, Geräte ins Recycling. Alles an unterschiedliche Stellen fahren. Wer hat dafür Zeit?
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Nachhaltigkeits-Druck: „Wegwerfen ist schlecht für die Umwelt“ – dieser Gedanke macht es noch schwerer.
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Mental Load: Schon wieder eine Entscheidung treffen. Wieder abwägen. Wieder Schuldgefühle.
Und oft hängt da ja noch mehr dran: Der Gedanke „Boah, das hat mal richtig viel Geld gekostet.“ Oder dieser emotionale Wert – ein Geschenk, eine Erinnerung, ein Stück Kindheit. Auch das macht es schwer, Dinge einfach loszulassen.
Aber seien wir ehrlich: Wenn es nur noch in der Ecke liegt, hilft weder der Preis von damals noch die Erinnerung. Loslassen darf sich trotzdem richtig anfühlen.
Warum die üblichen Tipps oft nicht helfen
„Sortiere konsequent in drei Kisten“, heißt es überall. Ja – aber wohin mit den Kisten? Bei mir stehen die dann wochenlang rum und machen nur noch mehr Chaos und To-dos in meinem Kopf.
Und es ist ja nicht nur der Saugroboter. Manche Dinge sind easy: Kleidung oder Spielzeug lade ich in eine Spendengruppe, und jemand holt es ab. Aber ganz ehrlich: Mit der Zeit sammelt sich so viel Kram an, dass es einfach unmöglich ist, alles nachhaltig und funktional abzugeben. Irgendwann geht’s nur noch darum, dass es aus den Augen, aus dem Sinn ist – und dann landet es doch im Müll.
Meine Erkenntnis dabei
Dieses ständige „Ich kann das bestimmt nochmal gebrauchen“ ist gar nicht so nachhaltig, wie es sich im ersten Moment anfühlt. Viel nachhaltiger wäre es, den Dingen sofort ein zweites Leben zu geben – zu verschenken, weiterzugeben, solange sie noch in Schuss sind. Anstatt sie jahrelang in Ecken vergammeln zu lassen und sie am Ende doch wegzuschmeißen.

Und ja, was kaputt oder unvollständig ist, gehört natürlich einfach entsorgt. Aber alles andere: Wenn man regelmäßiger aussortieren würde, mit einem anderen Mindset, könnte man wirklich nachhaltiger handeln.
Mini-Schritte statt Perfektion
- Fang klein an. Eine Lade, ein Fach, ein Karton.
- Freu dich über jeden Schritt – statt dich über das große Ganze fertigzumachen.
- Akzeptiere, dass nicht alles ein zweites Leben bekommt.
Denn dein Wert als Mama hängt nicht daran, ob du jedes alte Teil perfekt recycelst.
Und dann kam KI ins Spiel
Am Ende dieses Ausmisstages fühlte ich mich trotzdem hundeelend. Mit einem schlechten Gewissen– und niemand da, mit dem ich reden konnte.
Also habe ich ChatGPT geöffnet und mein Herz ausgeschüttet. Kein Ratgeber, kein „Mach’s doch so und so“. Einfach ein Spiegel, der meine Gedanken sortiert hat. Und plötzlich wurde es leichter. Ich konnte sehen:
- Ich bin nicht schlecht, nur weil ich Dinge loslasse.
- Ich bin einfach eine Mama, die Platz schaffen will.
- Es darf sich schwer anfühlen – und trotzdem richtig sein.
Mit diesem Gedanken konnte ich schlafen gehen. Und am nächsten Tag war es schon ein bisschen besser.
Kein Prompt, kein Happy End – nur ein ehrlicher Moment
Normalerweise würdest du hier jetzt einen Prompt von mir finden. Diesmal nicht. Denn manchmal geht es nicht darum, die perfekte Eingabe zu haben – sondern einfach loszureden. So, wie du es mit deiner besten Freundin tun würdest.
Öffne ChatGPT und erzähl, was gerade los ist. Du wirst sehen: Schon durch Nachfragen, Spiegeln und Zuhören kann KI dir helfen, deine Gedanken ein Stück zu sortieren.
Was denkst du?
Mich interessiert: Hast du ChatGPT schon mal nicht nur als Tool, sondern als „Gesprächspartner“ genutzt? Schreib mir gerne in die Kommentare, ob KI für dich auch schon mal so etwas wie ein kleiner Sparringspartner war.
Und wenn du Lust hast: Bald erzähle ich hier, wie ich nach meinem Umzug neue Routinen aufbaue – von Hausputz bis kleine Ordnungs-Schritte.


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